Samtschwarzer Kater, samt schwarzer Pranken,
ach, wären nicht nur Phantasien frei,
ließ ich mich hin, weitab von Vorgedanken,
bald ohne Wehr und mit viel Weh dabei.
Ach, sturer Streunerer, grazil und windgeschwind,
wär ich für einen Tag Dir schutzbefohlen,
wär ich für diesen Tag Dein bibbernd Findelkind,
erfroren, hungrig, mit verbrannten Sohlen.
Verheizt, todmüde, voller Tränen,
würd ich mich tief ins Fell Dir wühlen,
an Deiner Brust mich bang behütet wähnen
mit jedem Atemzug mich sachte sichrer fühlen
und endlich schlafen, wunderbar,
als zarte Löwin eingerollt
im starken Arm vom schwarzen Jaguar,
was andres hab ich lange nicht gewollt.
© sonja schmidt