Zeit

Die Zeiger ticken stur nach Takt

und wissen gar nichts von dem Regen

der grau sich auf die Seele packt

und tiefer sackt, statt Tränen freizulegen.

Auf jungem Gras liegt alter Schlamm

und lässt kein Tagesblinzeln zu

mir ist längst kalt, die Hoffnung klamm

ich möchte rasen – finde Ruh!

Das Wetter wettert gegenlicht

während die Uhr stur weiterläuft,

mein Sonnenbruder hört mich nicht

als Petrus sich ins Koma säuft.

Hundert Jahre sind vergangen

der Wind hat viel Musik gemacht

das Wetter hat sich auch gefangen

und vor dem Morgen kommt die Nacht.

Kein bisschen dunkel – pur azur,

dazwischen lauter Edelsteine

am Gras vom Schlamm nur eine Spur

allein der Mond weiß, was ich meine.

© sonja schmidt